Helge Schwab: Wohl des Kindes muss immer im Vordergrund stehen – Elternwahlrecht unverzichtbar
MAINZ. Mittlerweile dürfte keinem verborgen geblieben sein, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Förderbedarf an den rheinland-pfälzischen Schulen gestiegen ist. Der bildungspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, Helge Schwab, betonte schon in seiner Rede zur Inklusion an Schulen im Mai-Plenum: „Das Wohl des einzelnen Kindes muss bei dem Thema Inklusion immer im Mittelpunkt stehen. Denn so unterschiedlich wie Kinder sind, so unterschiedlich müssen auch die Möglichkeiten der Teilhabe sein – auf der einen Seite in Form von Inklusion an Regeleinrichtungen und auf der anderen Seite in Form von Förderschulen.“ Mit Bedacht und Sorgfalt vorzugehen und zu entscheiden, was das Beste für das Kind sei, darin müssten Eltern und auch Lehrkräfte unterstützt werden. Das Elternwahlrecht dürfe dabei nie in Frage gestellt werden, so Schwab.
„Das Schulsystem muss der Vielfalt und dem unterschiedlichen Bedarf gerecht werden. Durchlässigkeit zwischen schulischer Inklusion und Förderschule sind wichtig für unsere Bildungslandschaft.“ Der FREIE WÄHLER-Bildungspolitiker stellt nach der Vorstellung der Landesregierung zu ihren Plänen der schulischen Inklusion allerdings auch deutlich fest: Inklusion um jeden Preis darf es nicht geben – und wird auch nicht funktionieren! Inklusion kann und muss dann einsetzen, wenn und wo es Sinn macht.“ Helge Schwab und die FREIEN WÄHLER positionieren sich daher auch eindeutig zu den Förderschulen. „Diese dürfen neben den beiden anderen Säulen Regelschule und Schwerpunktschule mit inklusivem Angebot nicht auf der Strecke bleiben! Denn die etablierten Förderschulen sind unverzichtbarer Bestandteil unseres Schulsystems. Zumal in den anderen Schularten bekanntlich schon jetzt die personellen Kapazitäten fehlen.“
Daher sieht Helge Schwab auch die Pläne der Landesregierung, in den nächsten Jahren in Rheinland-Pfalz mehr als 250 neue Planstellen im Bereich Inklusion einzurichten, mehr als skeptisch. „Unabhängig davon, dass diese Anzahl nicht ausreichen wird, frage ich mich: Wo sollen die Interessierten bei unserem Lehrer- und Fachkräftemangel herkommen? Und was heißt in den nächsten Jahren?“ Der FREIE WÄHLER-Bildungsexperte spricht sich zudem dafür aus, dass „Inklusion nicht nur in Aus- und Weiterbildung gestärkt wird, sondern dort ein verpflichtender Baustein wird – und das für pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte“.