Wie reagiert die Landesregierung auf die Ausbreitung des Wolfs – Wefelscheid stellt Anfrage
MAINZ. Erstmals seit vielen Jahren scheint der Wolf in den Wäldern insbesondere des nördlichen Rheinland-Pfalz wieder heimisch zu werden. Wolfssichtungen und –risse häufen sich. Bürger, Verbände und Gemeinden bringen zunehmend ihre Besorgnis zum Ausdruck. So auch die Verbandsgemeinde Asbach, die sich vor wenigen Wochen mit einer Resolution an die Landespolitik gewandt hatte. Demnach sei es notwendig, Lösungen für den Umgang insbesondere mit Problemwölfen sowie für die Sicherstellung der Weidewirtschaft und des landwirtschaftlichen Betriebs anzubieten.
Bestätigt wird die problematische Situation auch aus dem weiteren Kreis Neuwied. Auch dort komme es fast täglich zu Sichtungen und Übergriffen auf Nutztiere, so der Kreistagsfraktionsvorsitzende der FWG, Udo Franz, der sich deswegen hilfesuchend an den Koblenzer Landtagsabgeordneten Stephan Wefelscheid gewandt hat. „Es ist höchste Zeit zu reagieren. Bereits im kommenden Frühjahr, also mit den nächsten Jungwölfen, könnte die Situation kritisch werden. Schon jetzt kommt es vermehrt zu Kontakten, einem weiteren Wachstumsschritt der Population dürfen wir nicht unvorbereitet entgegensehen“, bringt der erfahrene Landwirt Franz seine Sorge zum Ausdruck.
Aus diesem Grund hat sich der Parlamentarische Geschäftsführer der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, Stephan Wefelscheid, mit einer Anfrage an die Landesregierung gewandt: „Wir können die derzeit unkontrollierte Ausbreitung des Wolfs auch in besiedelten und wirtschaftlich, ja, sogar touristisch stark genutzten Gebieten nicht weiter ignorieren oder als unproblematisch abtun. Denn irgendwann legen die Wölfe ihre Scheu vor dem Menschen ab, in bestimmten Situationen kann es dann brandgefährlich werden. Dann werden Wälder, in denen Wolfsrudel unterwegs sind, zur No-Go-Area, das kann dann auch für viele landwirtschaftlich genutzte Flächen gelten. Daher will ich wissen: Was unternimmt die Landesregierung, wie reagiert sie auf die Resolution der Verbandsgemeinde Asbach? Und wo wird der Wolf geduldet werden, wo nicht? Und wie wird mit sogenannten Problemwölfen verfahren?“
Von einer romantisch-verklärten Betrachtung des Wolfs hält Wefelscheid nichts: „Abgesehen von den Naturschutzgebieten leben wir nicht in einer Natur-, sondern in einer Kulturlandschaft. Die meisten Wälder sind als Wirtschaftswälder deklariert. Wir müssen also dahin kommen, den Wolf in Naturräumen zu dulden, ihn aber aus Gebieten, in denen der Konflikt mit dem Menschen und den Weidetieren unausweichlich ist, fernzuhalten. Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie die Lage ernst nimmt und endlich handelt.“