FREIE WÄHLER-Sprecher Helge Schwab fordert Freigabe von Brachflächen damit Landwirte kurzfristig noch mit der Aussaat beginnen zu können
MAINZ. Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und Weinbau forderte der landwirtschaftspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, Helge Schwab die Freigabe von stillgelegten Ackerland- und Brachflächen zur Bewirtschaftung durch heimische Landwirte. Es droht eine Lebensmittelknappheit, der auch die Politik in Rheinland-Pfalz entgegentreten muss.
„Mit dem Angriff und Überfalls Russlands auf die Ukraine droht nun die Kornkammer Europas wegzubrechen“, führt der Pfälzer Landtagsabgeordnete aus, „somit ist auch die Ernährung der Bevölkerung gefährdet, nicht nur in Rheinland-Pfalz.“
Nach Ansicht von Ökonomen ist in der Folge des Ukraine-Krieges eine Lebensmittelknappheit und eine Preissteigerung von bis zu 15% zu erwarten. Daher fordert Schwab die Abkehr von einer weiteren Stilllegung der Bewirtschaftungsflächen in der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft. „Wir müssen verhindern, dass wir uns von Importen aus dem Ausland abhängig machen“, erklärt Schwab.
Vergleichbar sei die Situation mit der Energiewende und der Rückbesinnung auf die Bedeutung der Unabhängigkeit: „Die Ereignisse müssen uns zum Umdenken in der Landwirtschaft bringen. Eine vorsätzliche weitere Drosselung der Produktion durch Begrenzung der Anbauflächen muss jetzt sofort vermieden werden“, fordert Schwab.
Zum Hintergrund: Aus Naturschutzgründen müssen Landwirte in Rheinland-Pfalz weitere 4% ihrer Ackerflächen stilllegen. Um bereits ab Herbst 2022 eine weitere Katastrophe zu verhindern, müssten alle Anstrengungen unternommen werden. „Wir müssen schnell handeln und jetzt auch mit Blick auf den Bedarf der nordafrikanischen Maghreb-Staaten, vorübergehend stillgelegte Flächen in der Landwirtschaft freigeben.“ Diese Entscheidung müsse rasch und unbürokratisch fallen, damit unsere Landwirte die Felder im Frühjahr noch bestellen können um im Herbst die einzufahren. „Sonst laufen wir sehenden Auges in eine Welthungersnot und in der Folge droht eine weitere Flüchtlingswelle.“