Stephan Wefelscheid zu den Erkenntnissen aus der 38. Sitzung des Untersuchungsausschusses „Flutkatastrophe“

Zu den im Untersuchungsausschuss „Flutkatastrophe“ bekannt gewordenen Urlaubszeiten der ADD-Vizepräsidentin a.D. Begoña Hermann nimmt der FREIE-WÄHLER-Obmann Stephan Wefelscheid Stellung:

„Dass die damalige Vizepräsidentin Begoña Hermann so kurz nach Übernahme der Einsatzleitung in den Tagen der schlimmsten Naturkatastrophe, die Rheinland-Pfalz bisher erleben musste, in den Urlaub fliegt, ist nicht nur unverständlich, sondern auch unverantwortlich! Es mag ja sein, dass ihr Urlaub lange geplant war, ADD-Präsident Thomas Linnertz hätte aber eine Urlaubssperre verhängen müssen. Dies schon allein deshalb, weil es im Ahrtal erkennbar keine Verwaltungsstrukturen gab, die die schwierige Aufgabe vor Ort managen konnte. Insofern war jede helfende Hand mit Verwaltungserfahrung dringend erforderlich.

Erschwerend kommt hinzu, dass im Untersuchungsausschuss mehrfach berichtet wurde, welche Probleme die Helfer aus anderen Bundesländern hatten, sich in das System vor Ort einzufügen. Hier war von unterschiedlichen Interpretationen der Dienstvorschrift 100 – Führung und Leitung im Einsatz – und von Schnittstellenproblemen die Rede. Da wäre es doch zuvorderst die Aufgabe der Führung gewesen, den Helfern aus den verschiedenen Bundesländern bei Aufnahme ihrer Tätigkeit eine Richtlinie oder Stabsordnung an die Hand zu geben. Wer, wenn nicht die für den Bevölkerungsschutz zuständige Vizepräsidentin der ADD, Begoña Hermann, wäre befähigt und berufen gewesen, eine solche Handreichung aufzusetzen – und damit auch ihren Chef Thomas Linnertz zu entlasten, der als Kapitän auf der Brücke im Tagesgeschäft dafür keine Zeit finden konnte. Letzten Endes trägt für dieses Organisationsverschulden aber der Präsident der ADD die Verantwortung – und der heißt Thomas Linnertz.“

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