„Alle Kinder in den Blick nehmen“

Aufholen nach Corona / Helge Schwab: Nicht nur Schülerinnen und Schüler sollten von additiven Lernangeboten profitieren, sondern auch Kita-Kinder

MAINZ. Die Corona-Pandemie hat bei Kindern und Jugendlichen starke Spuren hinterlassen. Die Folgen halten teilweise bis heute an, das geht aus dem Abschlussbericht der interministeriellen Arbeitsgruppe zu den Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche hervor (8. Februar 2023). Neben einer Steigerung von Depressionssymptomen zeigten auch Schuleingangsuntersuchungen, der IQB-Bildungstrend und die IGLU-Studie, dass sich die Defizite vor allem im Bereich der Basiskompetenzen durch den monatelangen Lockdown und den eingeschränkten Kita-Betrieb verstärkt haben. Helge Schwab, stellvertretender Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion begrüßt daher, dass seitens des Bildungsministeriums weitere Mittel für additive Lernangebote im Rahmen des Programms „CHANCEN@lernen.rlp“ bewilligt werden, um Entwicklungsrückstände bei Schülerinnen und Schülern abzubauen.

ABER: Helge Schwab fordert, dass sich das Aufholprogramm nicht nur an Schülerinnen und Schüler jeder Schulart und jeder Klassenstufe richte, sondern auch Kindergartenkinder in den Blick nehme! Denn, die Corona-Pandemie belastete Kinder aller Altersgruppen gleichermaßen. „Die sprachliche Bildung, Persönlichkeitsentwicklung, Sozialkompetenz und die Bewegung unserer Jüngsten sind bis heute stark davon betroffen“, so Schwab.

Mit Unverständnis hat die FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion daher zur Kenntnis genommen, dass das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ nicht verstetigt wurde. Aber auch landesseitig vermissen die FREIEN WÄHLER noch immer explizite Unterstützungsmaßnahmen für Kita-Kinder. „Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit nach Corona: Das kann nur gelingen, wenn die Landesregierung analog zum Landeskonzept ,CHANCEN@lernen.rlp‘ auch additive Lernangebote für Kita-Kinder finanziert und einrichtet. Hier dürfen wir keine Zeit verlieren“, appelliert der bildungspolitische Sprecher. Auch in dieser Altersgruppe, so Schwab, brauche es zusätzliche Lernangebote, die sich an alle Kita-Kinder in Rheinland-Pfalz richten und die durch Corona entstandenen Entwicklungsrückstände abbauen würden.

Mit einem entsprechenden Änderungsantrag wollte die FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion das wichtige Kita-Aufholprogramm erneut in den Beratungen des Haushalts 2023/24 anstoßen. Dieser Antrag wurde wiederholt abgelehnt. „Noch wird die frühkindliche Bildung in der Landespolitik nicht konsequent mitgedacht. Das halten wir für einen großen Fehler“, resümiert Helge Schwab.

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