Stephan Wefelscheid wartet immer noch auf Reaktionen der Tourismusministerin Schmitt und vermisst Perspektiven
MAINZ. „Rheinland-Pfalz braucht mehr Wachstum im Tourismus, den Mut sich die richtigen Fragen und den daraus ergebenden Wahrheiten zu stellen.“ So lautet das Fazit des Parlamentarischen Geschäftsführers und tourismuspolitischen Sprechers, Stephan Wefelscheid, in der von der FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion beantragten Aktuellen Debatte in der 42. Plenarsitzung „Tourismusförderung besser aufstellen – Rheinland-Pfalz hat Potenzial“.
Während Hessen seine Übernachtungen im Zeitraum von 1992 bis 2019 um 22 Prozent gesteigert hat, Thüringen nahezu verdoppelt, so stieg die Bilanz für Rheinland-Pfalz in diesem Zeitraum lediglich um 13,5 Prozent (Quelle: Stat. Landesamt). Aus Sicht der FREIEN WÄHLER ist es daher an der Zeit für eine kritische Betrachtung des Status quo: Die Struktur der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT) muss dringend überprüft und idealerweise überdacht werden. Und: Es braucht eine kritische Bestandsaufnahme, ob die mit so viel Erwartungen eingeführte Dachmarke „Rheinland-Pfalz GOLD“ die Anforderungen überhaupt erfüllt.
Stephan Wefelscheid legt den Finger mit einem Beispiel in die Wunde: „Mich überkommen Zweifel, wenn ich die jüngsten Geschehnisse um eine der wenigen traditionsreichen Glanzlichter im Rheinland-Pfalz-Tourismus hier anspreche: ,Rhein in Flammen‘. Schon im vorigen Jahr hat die RPT versucht, das bei Touristen und Einheimischen beliebte Großfeuerwerk kurz vor Veranstaltungsbeginn noch abzublasen.“ Proteste der Anrainer-Kommunen und auch der touristischen Schifffahrtsunternehmen führten damals dazu, dass am Ende doch noch einmal der „Rhein in Flammen“ stand. Dank der Feuerwehren am Mittelrhein aber ohne tatsächliche Flammen. „Doch nun verkündet die RPT frech, man wolle sich komplett davon lösen“, kritisiert der tourismuspolitische Sprecher der FREIEN WÄHLER, der bereits im Dezember-Plenum diesen Umstand angesprochen hatte. Und an Tourismus-Ministerin Daniela Schmitt richtet er die Feststellung: „Sie waren wahrnehmbar stumm geblieben auf meine konkrete Nachfrage zur Causa ,Rhein-in Flammen‘.“ Auch auf den Antrag der FREIEN WÄHLER, bislang verborgene touristische Leuchttürme im Land zu identifizieren und einer Vermarktung zuzuführen, bleibt bislang jegliche Reaktion aus.
„Die unterdurchschnittliche Wachstumsdynamik des rheinland-pfälzischen Tourismus ist im Bundesvergleich eine Herausforderung, der sich das Land mit der neuen Tourismusstrategie bewusst und aktiv stellt“, bringt Stephan Wefelscheid die Problematik auf den Punkt, in dem er aus der Tourismusstrategie der Landesregierung zitiert. „Aber wo bleiben die Initiativen des Ministeriums und der Landesregierung, ihre eigenen Erkenntnisse umzusetzen?“