Hochwasservorhersage muss mittels Künstlicher Intelligenz zukunftsfähig werden!

Joachim Streits Fazit zur heutigen Enquete-Kommission

MAINZ. In der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission „Zukunftsstrategie zur Katastrophenvorsorge“ standen das Hochwasserrisikomanagement und die entsprechenden Meldesysteme im Mittelpunkt der Diskussion. Der neue Sieben-Punkte-Plan des Klimaministeriums fokussierte sich dabei zu sehr auf die Messung mittels Pegelständen. Die geplante Vorgehensweise des Ministeriums wurde durch die Vorträge der anderen Experten für Hydrologie in Frage gestellt. Eine Forderung seitens der Experten lautete, dass das Land grundsätzlich sein bisheriges Handeln nach 14 Monaten überprüfen sollte: Für das Ahrtal benötige man keinen Katalog der Einzelmaßnahmen, sondern einen Masterplan!

„Pegelstände sind wichtig, sie alleine reichen aber nicht aus, rechtzeitig vor Starkregen oder Sturzfluten zu warnen“, so Joachim Streit, Vorsitzender der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion als Mitglied in der Enquete-Kommission. „Wichtig sind Rückhaltebecken und Geländemodellierungen, damit es nicht erst zu hohen Pegelständen kommt. Dazu muss schon auf der Ebene der Planungsgemeinschaft ein Regenwasserplan erstellt werden, der sich über die Flächennutzungspläne der Verbandsgemeinden und Bebauungspläne der Ortsgemeinden fortsetzt. Das Motto muss lauten, möglichst viel vor Ort versickern lassen, also bestenfalls: Kein Tropfen Wasser verlässt das Grundstück! Das täte auch den Grundwasserspiegeln gut.“

Klar sei auch, so Streit erneut, dass man für Hydrologie und Katastrophenschutz kein neues Landesamt benötige. „Der Staat ist strukturiert und wenn alle ihre Arbeit machen, braucht man keine neue Behörde.“ Helfen könne eher Künstliche Intelligenz, die automatisch ständig weiterlerne und sich entwickele. Dann könnten durch die vielfältige Sensorik aus Bodenfeuchtemessungen, Regenmengenerfassung, Starkregensensoren und weitere Pegelmessungen sowie die Vernetzung mit den Wettervorhersagen auch für kleinflächige Regionen zuverlässige und frühzeitige Warnungen erstellt werden.

„Man muss ein Gebiet verstehen lernen und dann können entsprechende Hinweise den Katastrophenschutz schon frühzeitig aktiv werden lassen“, lautet für Joachim Streit das Fazit der Anhörung.

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