Wissenschaftlicher Sprecher Herbert Drumm erinnert die Ampelkoalition an ihr Versprechen im Zukunftsvertrag
MAINZ. Wer sich in Rheinland-Pfalz für ein Zweitstudium entscheidet, trägt weiterhin eine enorme finanzielle Belastung. Hochschulen und Universitäten (u.a. die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz) informierten zuletzt darüber, dass sich aufgrund der Vorgaben des Landes die Zweitstudiengebühren ab dem Wintersemester 2022/2023 von 650 Euro auf 700 Euro erhöhen. Das widerspricht dem zwischen den Koalitionspartnern vereinbarten „Zukunftsvertrag Rheinland-Pfalz – 2021 bis 2026“. Darin heißt es: „Wir werden die Zweitstudiengebühren abschaffen“ (Seite 89). Herbert Drumm, wissenschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der Transformation unserer Arbeitswelt ist lebenslanges Lernen und eventuelle berufliche Neuorientierung von entscheidender Bedeutung. Die Chance auf eine freie, umfassende Bildung muss also jederzeit gewährleistet sein und stellt eine gesellschaftliche Kernaufgabe dar.“
Daher sieht es die FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion als zwingend notwendig an, allen Studieninteressierten die uneingeschränkte Möglichkeit zur Qualifizierung zu geben und Hürden abzubauen. „Aus diesem Grund setzen wir uns dafür ein, dass die Zweitstudiengebühren abgeschafft werden. Überrascht nehmen wir zur Kenntnis, dass die Aufhebung dieser Gebühr zwar im aktuellen Zukunftsvertrag der Koalitionspartner festgelegt ist, der Zeitpunkt der Gebührenfreiheit jedoch noch nicht feststeht“, kritisiert Drumm.
Die FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion wird das Thema noch einmal proaktiv anstoßen und hat die Landesregierung um Berichterstattung im nächsten Ausschuss für Wissenschaft (7. Juni) gebeten.
„Gleichzeitig behalten wir die finanzielle Situation der Hochschulen und Universitäten im Blick: Eine Abschaffung der Zweitstudiengebühren darf sich nicht negativ auf die Qualität der Lernsituation und die materielle Ausstattung auswirken. Das Land muss hierfür die notwendigen Mittel bereitstellen“, fordert Herbert Drumm.