FREIE WÄHLER informieren sich vor Ort beim Aufbau zum größten Feuerwerk am Rhein / Wefelscheid: „Rheinland-Pfalz sollte ‚Bürge‘ der Großveranstaltung sein“
KOBLENZ/MAINZ. Mit dem Großfeuerwerk „Rhein in Flammen“ gibt es in Rheinland-Pfalz seit Jahrzehnten einen Touristenmagneten, der Generationen von Feuerwerks-Freunden begeistert. Doch wie es in Zukunft weitergehen wird, sorgte auch im Landtag Rheinland-Pfalz für Diskussionen. FREIE WÄHLER im Landtag und in den betroffenen Gemeinden informierten sich jetzt über den Aufbau und die Zukunft der Großveranstaltung von Spay bis Koblenz am Deutschen Eck.
Der tourismuspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, Stephan Wefelscheid, hatte am Deutschen Eck im Beisein von Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Kathrin Laymann (Rhein-Mosel) und dem Koblenzer Kommunalpolitiker Stadtrat Christian Altmaier (beide FREIE WÄHLER) sich auch zur Zukunft von „Rhein in Flammen“ geäußert. Wefelscheid fordert vom Land auch eine Art „Bürgschaft“ für die Zukunft. Denn ab 2024 müssen die Anrainer-Gemeinden Spay, Brey, Rhens, Braubach, Lahnstein und Koblenz die Großveranstaltung selbst organisieren. Der bisherige Veranstalter für Feuerwerk und Schiffskorso, die „Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH“ (RPT), hat sich urplötzlich zurückgezogen und wird letztmalig 2023 dabei sein. Die gute Nachricht sei laut Laymann, dass die beteiligten Kommunen schnell einig gewesen seien, dass „Rhein in Flammen“ auch über 2023 hinaus fortbestehen wird: „Diese schnelle Entscheidung war uns allen wichtig, um den beteiligten Partnern, den Schifffahrtsunternehmen, der Gastronomie und Hotellerie, aber auch der Feuerwehr und den Vereinen Planungssicherheit zu geben“, so die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel. Somit können sich auch die Touristen 2024 auf ein „Rhein in Flammen“ freuen und dies in die Urlaubsplanung mit einbeziehen.
„Das Feuerwerk strahlt nicht nur eine Nacht, es ist für Generationen ein Glanzlicht für den Tourismus in Rheinland-Pfalz, daher müssen die zukünftig verantwortlichen Kommunen auch vom Land unterstützt werden“, erklärt Stephan Wefelscheid. Ihm schwebt eine Art „Einnahmeausfall-Bürgschaft“ vor, mit der die Risiken von Schlechtwetter oder Niedrigwasser abgefedert werden.
Denn auch die beiden Kommunalpolitiker der Region, Bürgermeisterin Kathrin Laymann und Christian Altmaier (Ratsmitglied Koblenz) sehen in der zusätzlichen Aufgabe auch ein Risiko für die Finanzen der beteiligten Kommunen. Sie unterstützen die Forderung des FREIE WÄHLER-Landtagsageordneten Wefelscheid. „Für die Ortsgemeinden am Rhein ist ‚Rhein in Flammen‘ auch eine Art Orts-Fest und von großer Bedeutung, bei dem aber auch viele Touristen willkommen sind“, so Laymann. Anteilig haben die Anrainer-Gemeinden aber auch schon in der Vergangenheit das Feuerwerk mitbezahlt.
Über den Aufbau und die Zukunft tauschten sich die drei FREIE WÄHLER auch mit dem Geschäftsführer der Koblenz-Touristik, Claus Hoffmann, aus, der am Deutschen Eck den Aufbau in Blick nahm und somit zufällig anwesend war. Weit mehr als 100.000 Besucher werden auch in diesem Jahr wieder erwartet. Zusammen mit Bürgermeisterin Laymann war Hoffmann auch im Gespräch mit der RPT und der Zukunft von „Rhein in Flammen“ nach der letzten Feuerwerksrakete 2023. „Das neue ‚Rhein in Flammen‘ wird schon organisiert, wenn die letzten Gäste am Sonntag gehen“, erklärte Hoffmann. Daher müsse jetzt auch schon die Struktur der neuen Veranstalter rasch geklärt und durch die Kommunalparlamente abgesegnet werden.
„Wir brauchen aber belastbare Zahlen und Informationen, auch von der RPT, zudem muss das Risiko für die Gemeinden minimiert werden“, findet der tourismuspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER-Ratsfraktion Koblenz, Christian Altmaier. Die Veranstaltung solle über eine regionale GmbH zukünftig organisiert werden. Zudem müssen auch die Markenrechte geregelt werden. „Rhein in Flammen rund um Koblenz ist das Original, wenn Verantwortung übergeht, muss auch jedes Recht zur Vermarktung übergehen“, erklärt Altmaier.
FREIE WÄHLER schlagen zudem vor, die Feuerwerks-Veranstaltungen entlang des Mittelrheins zukünftig stärker zur vernetzen. „Wenn die Stadt Sankt Goarshausen sich wegen des Kostenrisikos zurückzieht, erkennt man die Notwendigkeit der Finanzrisikoabsicherung durch das Land“, sehen sich Wefelscheid, Laymann und Altmaier bestätigt – aber auch die Notwendigkeit einer engeren Kooperation der Mittelrhein-Kommunen.