Joachim Streit zur Enquete-Kommission am 22. November
„Kein Tropfen verlässt das Grundstück.“ Unter diesem einfachen wie prägnanten Satz lässt sich das Fazit der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission „Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge“ zusammenfassen. Die Auswertung der Expertenanhörungen aus dem September und Oktober hat klare Vorgaben an die Politik formuliert.
Hochwasserschutz beginnt auf den höher gelegenen Flächen in der Landwirtschaft, den Gewerbe- und Baugebieten. Wenn das Wasser erst einmal im Tal ist, ist es mehr als schwierig bis gar unmöglich, Schäden zu verhindern. Die Bodenerosion verhindern und die wichtige Bodenverbesserung mit einer höheren Wasseraufnahmefähigkeit umsetzen, sind wichtige Zukunftsaufgaben, die zusammen mit der Landwirtschaft angegangen werden müssen. Erste Modellprojekte sind auf privater Initiative bereits in der Region Grafschaft in Umsetzung.
Der weitere Schwerpunkt des Hochwasserrisikomanagements und der technischen Hochwasservorhersage darf sich nicht nur auf die Messung von Pegelständen reduzieren, sondern bestehende Vorhersage-Tools sind in der Erprobung. Die Künstliche Intelligenz ist vorhanden, die Programme sind vorhanden – sie müssen nur um alle verfügbaren Parameter ergänzt werden. Dann ist bereits Tage vor extremen Ereignissen die Warnung der Bevölkerung möglich und auch umzusetzen. Die geplanten Übungen – sowohl der Verwaltungen als auch zusammen mit der Bevölkerung – dienen dabei der Erprobung der vorhandenen Systeme wie auch der Sensibilisierung, dass jeder sich auf extreme Lagen und Situationen einstellen muss.