EEG-„Osterpaket“ vernachlässigt normale Dachanlagen

Patrick Kunz: „Photovoltaik muss sich auch für private Haushalte rentieren“

MAINZ. Mehr denn je interessieren sich Bürger bundesweit für private Photovoltaik-Anlagen. Im Zuge der massiven Energiepreissteigerungen – nochmals beschleunigt durch den nicht zu rechtfertigenden Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine – wird die Nachfrage im Bereich Solar weiter auf einem hohen Niveau bleiben. Mit Spannung wird in diesem Zusammenhang der Gesetzesentwurf zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem grünen Wirtschaftsministerium erwartet, das am morgigen Mittwoch (6. April) von Bundesminister Robert Habeck im Kabinett vorgestellt werden soll.

Trotz vieler guter Ansätze, um in allen Bereichen den Ausbau erneuerbaren Energien zu ermöglichen, bleibt das Dokument beim Thema Photovoltaik hinter den Erwartungen zurück. „Wenn das Ziel der EEG-Reform die Vervierfachung des jährlichen Zubaus ist, so muss sich dies auch in entsprechenden Anreizen widerspiegeln. Diese Anreize werden allerdings gerade bei privaten Dachanlagen schmerzlich vermisst“, so Patrick Kunz, klima- und energiepolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz

Während die Einspeisevergütung bei Freiflächenanlagen um 40 Prozent steigt, gehen die Eigentümer privater Photovoltaik-Dachanlagen leer aus. Hinzu kommt, dass sinkende Einspeisevergütungen den Kosten- und Zinserhöhungen gegenüberstehen. „Der Boom auf Photovoltaik-Anlagen könnte also bald durch die Frage nach der faktischen Rentabilität solcher Investitionen ausgebremst werden“, mutmaßt Kunz. „Um alle Bürger bei der Energiewende mitzunehmen, dürfen sich Solaranlagen nicht nur für Gewerbehallen und Freiflächen rentieren. Gerade private Haushalte müssen stärker unterstützt werden. Am einfachsten gelingt dies durch eine Erhöhung der Einspeisevergütung.“

Jenseits dessen empfiehlt Patrick Kunz einen pragmatischen Ansatz für schnelle Abhilfe in den eigenen vier Wänden: „Als energiepolitscher Sprecher der FREIEN WÄHLER setze ich mit zunehmendem Energiebedarf vermehrt auf Schwarmlösungen.“ Einen kleinen Beitrag können sowohl Mieter als auch Vermieter hierbei leisten. Familien in Miethäusern können über ihren Balkon PV-Strom selbst beziehen und mittels steckerfertigen Solarmodulen diesen auch direkt in ihrer Wohnung verbrauchen. Kunz: „Ein solches Modul allein macht noch keine Wohnung klimaneutral, doch im Schwarm werden diese Module zur messbaren CO2-Reduktion beitragen.“

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