Aktuelle Debatte über Start-ups und Gründer / Wefelscheid rückt Games-Branche in den Fokus
MAINZ. „Gründerzeit in Rheinland-Pfalz – Kluge Wirtschaftspolitik macht Mut zur Selbstständigkeit“ lautete das Thema einer Aktuellen Debatte der FDP in der heutigen 71. Plenarsitzung. Stephan Wefelscheid, wirtschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, lobte zu diesem Anlass die Landesregierung, die das Potenzial der Biotechnologie und Life Sciences erkannt und die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Rheinland-Pfalz als ein Zentrum hierfür zum Strategieschwerpunkt erklärt habe.
Jedoch forderte er, dass die Landesregierung auch andere, für die Zukunft und die Innovationskraft unseres Wirtschaftsstandorts wichtige Branchen stärker in den Blick nimmt. „Die Landesregierung muss bei allem Erfolg der Biotechnologiebranche auch nach links und rechts, und vor allem nach vorne schauen. Im Bereich IT, Softwareentwicklung und Games haben wir große Potenziale. Insbesondere Koblenz mit rund 60 IT-Unternehmen und dem renommierten Studiengang Computervisualistik, aber auch dem Technologiezentrum und vielen anderen Standortvorteilen, bietet sich für die Ansiedlung weiterer Unternehmen und vor allem Start-ups und Ausgründungen der Branche an. Hier müssen wir zusammen mit den Akteuren vor Ort eine Art ,Games-Hub‘ schaffen, damit der Standort überregional bekannt und für Entwickler attraktiv wird. Denn momentan verlieren wir viele teuer ausgebildete Fachleute an andere, attraktivere Bundesländer oder sogar ins Ausland“, moniert Wefelscheid.
Darüber hinaus müsse aber auch die Medienförderung des Landes für Games aufgestockt werden: „250.000 Euro, gedeckelt auf 50.000 Euro pro Projekt, ist für eine Branche mit 10 Milliarden Euro Jahresumsatz deutschlandweit zu klein gedacht, damit kann kaum ein Projekt angemessen vorfinanziert werden. Vergleicht man das mit Ländern wie Hamburg, NRW und Bayern oder gar mit Staaten wie Kanada, liegt Rheinland-Pfalz meilenweit zurück und ist kaum wettbewerbsfähig. Meine Forderung auch schon mit Blick auf die Haushaltsdebatte ist eine Verdopplung des Fördertopfes auf 500.000 Euro und auch eine Verdopplung der Maximalförderung auf 100.000 Euro“, so Wefelscheid.