Helge Schwab benennt dringendste Ansatzpunkte für Kitas und Schulen
MAINZ.Helge Schwab, bildungspolitischer Sprecher und Vorsitzender der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, begrüßt die Aussagen des neuen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer. In seiner Antrittsrede versprach er, klare Akzente im Bereich Bildung setzen zu wollen. Bildungspolitik bleibe für ihn ein zentraler Schwerpunkt, denn darüber werde das Aufstiegsversprechen eingelöst. „Dieses Zugeständnis ist umso wichtiger, da die Herausforderungen in unseren Kitas und Schulen größer sind denn je. Bildungspolitik muss daher höchste Priorität in der Landesregierung haben“, betont Helge Schwab. „Nun muss der Ministerpräsident seinen Worten Taten folgen lassen. Besuche von Schul-Projekten reichen da nicht aus.“
Aus Sicht der FREIEN WÄHLER müssen folgende Schwerpunkte zwingend und dringend angegangen werden:
Die Kita-Krise ist weit fortgeschritten. Die angespannte Situation ist besonders auf den Fachkräftemangel zurückzuführen. Wir brauchen langfristige Strategien für die Gewinnung und Qualifizierung von neuen Fachkräften sowie attraktive Beschäftigungsbedingungen, damit diese auch im Berufsfeld bleiben. Mehr Fachkräfte bringen nicht nur positive Auswirkungen auf den Fachkraft-Kind-Schlüssel, sondern auch auf die schwierige Situation fehlender Kita-Plätze. Denn im Moment kann der Ausbau der Kita-Plätze mit dem steigenden Betreuungsbedarf nicht Schritt halten. „Uns fehlen diese Fachkräfte, um den Rechtsanspruch zu erfüllen und in den Kitas den Bildungsauftrag umzusetzen“, mahnt Helge Schwab.
Die Herausforderungen in unseren Schulen machen die bundesweiten Vergleichsstudien wie IQB und PISA sichtbar: mangelnde Kompetenzen im Lesen, Zuhören und Schreiben. Die Förderung der Unterrichtssprache Deutsch, die Absicherung der Grundkompetenzen und der Aufbau von bildungssprachlichen Kompetenzen muss einen besonders hohen Stellenwert in Rheinland-Pfalz einnehmen. Aus diesem Grund brachte die FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion im Januar-Plenum den Antrag ein, analog zu den Grundschulen ein Maßnahmenpaket für die Sekundarstufe 1 zu erarbeiten – mit zusätzlichem Deutschunterricht, Sprachstandserhebungen und einer Strategie, wie ein interessengeleiteter und motivierender Deutschunterricht gestaltet werden kann. Ein zweiter Punkt ist der Umgang mit der heterogenen Schülerschaft. Faktoren sind Integration, Inklusion und sozio-ökonomische Unterschiede. Der Spagat zwischen Kindern in großen und heterogenen Klassen ist nicht mehr zu bewältigen. Aus diesem Grund brauchen wir viel mehr Lehrkräfte in unseren Schulen und Klassen, um diesem Umstand gerecht zu werden und die Heterogenität bewältigen können. „Wir müssen jetzt die Personalnot bekämpfen, um jedes einzelne Kind individuell fördern und fordern zu können“, betont der bildungspolitische Sprecher.
„Und wir müssen die Lehrkräfteversorgung in Rheinland-Pfalz anheben, damit keine Unterrichtsstunde mehr ausfällt.“
Aus Sicht der FREIEN WÄHLER sind das die dringendsten Akzente, die gesetzt werden müssen. „So sieht unser Weg aus der Bildungs-Krise aus“, sagt Helge Schwab.