FREIE WÄHLER machen auf Situation von Landwirten und Lebensmittelproduzenten aufmerksam/Helge Schwab schlägt Landwirtschafts-Pakt für Rheinland-Pfalz vor
MAINZ. „Der Bäcker oder Metzger um die Ecke ist nicht nur Nahversorger, sondern auch Treffpunkt für viele ältere Menschen. Wenn so ein Betrieb schließt, verlieren unsere Bürger auch Anlaufstellen für soziale Kontakte. Sie vereinsamen und verlieren zudem die Möglichkeit, selbständig im Ort noch einzukaufen“, gibt Helge Schwab, landwirtschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz, in der Aktuellen Debatte der 50. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz zu Bedenken. Aus Sorge um die Situation der Landwirte und Lebensmittelproduzenten im Land, hatte die FREIE WÄHLER-Fraktion diese Aktuelle Debatte unter der Überschrift „Starke Bauern, starkes Land: regionale Lebensmittel gut für Land und Leute“ beantragt und einen Landwirtschafts-Pakt für Reinland-Pfalz vorgeschlagen.
Weltweite Krisen, immer weiter steigende Rohstoff- und Energiekosten sowie der Fachkräftemangel stellen Landwirte und Lebensmittelproduzenten aktuell vor kaum noch zu bewältigende Herausforderungen. „Es tut Not, dass wir uns darum kümmern, hier im Land auch weiterhin hochwertige Lebensmittel zu produzieren“, mahnt Schwab. „Wir wollen nicht, dass Schweine aus China importiert werden, die in Hochhäusern ohne Tageslicht aufgezogen und dann geschlachtet werden. Unser Korn für gutes Mehl sollte nicht über tausende Kilometer ins Land gekarrt werden, um dann beim Bäcker zu Brot gebacken zu werden. Teiglinge aus der Tiefkühlung zum Aufbacken? Das darf nicht die Zukunft des Handwerks sein – ebenso wenig die Wurst aus der großindustriellen Produktion, ohne regionale Spezifika, gleicher Geschmack ob an der Küste oder in den Bergen“, macht der landwirtschaftspolitische Sprecher deutlich.
Aus diesen Gründen sei die FREIE WÄHLER-Fraktion der Auffassung, dass die Landesregierung weiterhin gezielt dazu beitragen müsse, dass eine Lehre im Handwerk bei jungen Menschen wieder positiv ankomme. Zudem müssten Fachkräfte aus dem Ausland, die hier die Tradition erlernen wollen, unkompliziert willkommen geheißen werden. Dazu gelte es auch, Perspektiven und Anreize zu schaffen. „Die Übernahme eines traditionellen Handwerksbetriebes sollte gefördert werden, auch durch entsprechende Förderprogramme und steuerliche Vorteile“, fordert Schwab.
Er schlägt die Schaffung eines Landwirtschafts-Pakts für Rheinland-Pfalz vor: „So können wir konzertiert den Landwirten und dem Handwerk im Land Perspektiven aufzeigen und Chancen ermöglichen.“