„Was Japan macht, kann auch zur Gefahr für Menschen in Rheinland-Pfalz werden“

Joachim Streit kritisiert die Verklappung von radioaktiv belastetem Kühlwasser im japanischen Atomkraftwerk Fukushima

MAINZ. Dass Japan rund zwölf Jahre nach der Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima am 24. August damit begonnen hat, Kühlwasser aus der Anlage ins Meer zu leiten, könnte auch Auswirkungen auf die Menschen in Rheinland-Pfalz haben. Das befürchtet Joachim Streit, Vorsitzender der FREIE WÄHLER-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz. Radioaktive Elemente, die noch immer im aufbereiteten Kühlwasser enthalten sind, könnten beispielsweise über unsere Nahrung direkt oder indirekt auf unseren Tellern landen.

In Fukushima lagern Medienberichten zufolge inzwischen mehr als 1,3 Millionen Tonnen radioaktiven Kühlwassers – das ist genug, um damit 500 olympische Schwimmbecken zu füllen. Auch wenn das Kühlwasser vor der Einleitung in den Pazifik aufbereitet, gefiltert und stark verdünnt wird, lässt sich eine Gefahr für die Umwelt nicht gänzlich ausschließen. Denn wie der Deutschlandfunk berichtete, lassen sich bestimmte Radionuklide – wie zum Beispiel Tritium (radioaktiver Wasserstoff) – nicht ausreichend aus dem Wasser entfernen. Und das bereitet Joachim Streit Sorgen. „Fische werden verseucht, kommen in die Lebensmittelproduktion und in den Lebensmittel- und Futterkreislauf. Fischmehl wird an Wiederkäuer verfüttert und kann so auch auf den Tellern in Rheinland-Pfalz landen“, befürchtet der Fraktionsvorsitzende.

„Gleiches kennen wir von den Atombombentests früherer Jahre und nicht zuletzt durch die Auswirkungen des Reaktorunfalls in Tschernobyl im Jahre 1986, wo die Böden laut einer Untersuchung des Bundesamts für Strahlenschutz im Jahr 2022 noch immer mit radioaktivem Cäsium-137 belastet sind“, gibt Streit zu Bedenken. „Und hier wird behauptet, dass die Verklappung von belastetem Kühlwasser völlig unbedenklich sei. Das wage ich allerdings zu bezweifeln“, so der Fraktionsvorsitzende weiter.

Streit weiß auch, dass man mit radioaktivem Abfall anders umgehen kann – und muss. „Im rheinland-pfälzischen Mülheim-Kärlich wird derzeit bekanntlich das ehemalige Atomkraftwerk zurückgebaut. Hier achten wir penibel darauf, dass alle gefährlichen Stoffe richtig entsorgt und nicht zur Gefahr für die Bevölkerung werden. Aber Japan macht es sich einfach pumpt radioaktiv belastetes Wasser einfach in den Ozean. Und das kann und will ich nicht gutheißen“, macht der Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER im rheinland-pfälzischen Landtag seinen Standpunkt deutlich.

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