Video: 48. Plenarsitzung – Herbert Drumm zum “Landesgesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit aus- ländischer Lehrkräfteberufsqualifikationen in Rheinland-Pfalz”

Gesetzentwurf der Fraktionen der SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP

Video: Landtag RLP

Der Fachkräftemangel gilt auch für den Lehrerberuf. Daher ist es höchste Zeit für diesen Gesetzentwurf, der auch Bewerberinnen und Bewerbern aus Drittstaaten die gleichen Chancen einräumt wie denjenigen aus EU-Staaten und auch ihnen damit eine dauerhafte Tätigkeit im Schuldienst ermöglicht.

Die FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion hält den vorliegenden Gesetzentwurf für ausgewogen und umfassend und unterstützt ihn. Aber der Teufel steckt bekannter Weise im Detail. Lassen Sie mich daher trotz der fortgeschrittenen Stunde noch auf einige wenige dieser Details eingehen.

Die Erfahrungen mit EU-Kandidaten sowie mit Seiten- und Quereinsteigern zeigen, dass in der Regel die fachliche Qualifikation gegeben ist, allerdings Nachholbedarf im pädagogischen Bereich im Hinblick auf unser Schulsystem besteht.

Wir haben also nur zwei Schwerpunkte: Das Ministerium ist zuständig für die Feststellung der Gleichwertigkeit und die Festlegung der Ausgleichsmaßnahmen. Für den pädagogischen Bereich und den entsprechenden Qualifikationserwerb müssen die Studienseminare federführend zuständig sein.

Und da ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Bewerber in den „regulären“ Betriebsablauf der Seminare eingebunden werden, d.h. dass sie den selben Antrags- und Zulassungszeiten unterworfen sind wie die rheinland-pfälzischen. Nur dann ist die Aufgabe leistbar und der prognostizierte Zusatzbedarf an Mitteln und Unterrichtsstunden nachvollziehbar.

Auch unterstützen wir die Akzeptanz von Bewerbern mit nur einer Lehrbefähigung in einem Mangelfach. Denn eine „erzwungene“ Schnellausbildung in einem Zweitfach führt in der Regel zu einer nicht ausreichenden Souveränität in diesem Fach und auch zu zusätzlichen Problemen in den Seminaren.

Und Letztens müssen unbedingt die erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache nachgewiesen werden. Denn wir wissen mittlerweile, dass Präsenzunterricht das A und O ist und dass Lehrer unbedingt Schülerbeiträge aufnehmen und auf sie reagieren müssen.

Daher möchte ich Sie, Frau Staatssekretärin, darum bitten, in Ihrer folgenden Rede kurze Ausführungen zu den geplanten Aufgaben der Studienseminare und zu den geforderten Deutschkenntnissen zu machen.

Denn bei allem Lehrermangel: Wir brauchen gute Lehrerinnen und Lehrer, wir brauchen guten Unterricht, um unsere Kinder bestmöglich auf die sich immer schneller weiterentwickelnde Zukunft vorzubereiten.

Es gilt das gesprochene Wort.

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