Der gesundheitspolitische Sprecher Helge Schwab zur Ankündigung des Gesundheitsministers Clemens Hoch, eine Kinderarzt-Quote von drei Prozent einzuführen
MAINZ. „Die geplante Einführung einer Kinderarzt-Quote von drei Prozent bei der Ausbildung von Medizinern geht völlig an der Realität vorbei und ist überflüssig!“ Mit diesen Worten kritisiert der gesundheitspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, Helge Schwab, eine Ankündigung von Gesundheitsminister Clemens Hoch. „Der Minister zündet mit dieser Ankündigung mal wieder eine Blendgranate!“ Helge Schwab betont: „Niemand muss mit Quoten motiviert werden, es gibt genügend Interessenten, die Kinderärzte werden wollen. Vor allem weibliche Medizinstudenten bevorzugen sehr oft diese Fachrichtung.“
Für den gesundheitspolitischen Sprecher verbirgt sich hinter der Ankündigung die fehlende Bereitschaft, zusätzliche medizinische Studienplätze zu schaffen: „Allein in der klinischen Phase der Medizinerausbildung fehlen 250 Studienplätze – pro Jahr! Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn Ärzte in spe in andere Bundesländer wechseln und am Ende in Rheinland-Pfalz auch Kinderärzte fehlen. Je mehr Ärzte wir ausbilden, desto größer sind die Chancen, dass Kinderärzte dabei sind. Wir bringen die PS nicht auf die Straße, da wir in den klinischen Semestern nicht genügend Ausbildungsplätze haben!“
Aus Sicht der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion macht sich der Mangel an jungen Fachärzten, die bereit sind, eine Praxis zu übernehmen, gerade in der Kinder- und Jugendmedizin besonders bemerkbar, weil es kein flächendeckendes Förderprogramm gibt. Schwab verweist auf vereinzelte regionale Initiativen. Er warnt davor, ausschließlich die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz für die Lösung in die Pflicht zu nehmen. „Das Land macht es sich damit zu leicht“, kritisiert Gesundheitspolitiker Schwab.