46. Plenarsitzung – Patrick Kunz zu “Energiewende 2.0 – Machbarkeitsstudie Kernkraft in Rheinland-Pfalz in Auftrag geben” – mit Video

Aktuelle Debatte auf Antrag der AfD-Fraktion

Video: Landtag RLP

Inmitten des Ukrainekriegs und den daraus resultierenden Folgen für unsere Energiewirtschaft an der heimischen Kernenergie festzuhalten, ist fahrlässig. Zumal Bundesminister Habeck nach eigener Aussage kein Problem mit den ukrainischen Meilern hat, denn, ich zitiere mit Erlaubnis des Präsidenten:

„Sie sind ja gebaut.“

Warum dies für alle Länder der Welt, nur nicht für Deutschland gelten soll, lässt Habeck allerdings offen. Um es klar zu sagen: Ja, wir hätten die den Energieunternehmen anbieten müssen die Laufzeit der Atomkraftwerke erneut zu verlängern. Wenn dies auch nicht bei allen Atomkraftwerken möglich gewesen wäre, bei dem ein oder anderen wäre der Betreib dann aber sicherlich gelaufen. Aber mitsamt jährlicher Evaluation und unter Berücksichtigung höchster deutscher Sicherheitsstandards.

Und ja, der Ausbau der Erneuerbaren Energien geht zu langsam von statten. Deswegen brauchen wir dringend eine gesamtheitliche Novellierung der Genehmigungsverfahren. Gemeinsam mit den Kollegen der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktionen aus Brandenburg und Bayern haben wir vor einem Jahr das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching besucht. Dort durften wir den Versuchsreaktor Tokamak besichtigen und ich kann Ihnen sagen: Wenn schon Nuklearenergie, dann doch bitte die der Zukunft – und zwar mittels Kernfusion. Wer technologieoffen und ideologiefrei denkt, kann nicht leugnen, dass die Kernfusion perspektivisch eine exponierte Rolle in der Unterstützung der Erneuerbaren Energien einnehmen wird. Es muss nämlich deutlich unterschieden werden zwischen den Vorgängen der Kernfusion und denen der Kernspaltung.

Während ein Atomkraftwerk Energie aus der Spaltung von Urankernen gewinnt, wird in einem Fusionsreaktor Wasserstoff zu Helium verschmolzen. Die Vorteile der Fusionsenergie liegen auf der Hand: Nukleare Abfallprodukte entstehen nur in geringstem Maße und der Prozess ist weitaus sicherer als der der Kernspaltung. Worauf es jetzt ankommt, ist der finanzielle Beistand der Politik, damit die Wissenschaft schnellstmöglich kommerzielle Lösungen präsentieren kann.

Technologieoffenheit ist das Schlüsselwort.

Zudem weise ich erneut darauf hin, dass die vor uns liegenden Herausforderungen nur mit einem Maximum an Flexibilität bewältigt werden können. Das heißt: Massiver Ausbau von PV und Wasser- und Windkraft, Wasserstoff da wo möglich und Fusionsenergie so schnell wie möglich und ja, Weiterbetrieb bestehender Atomkraftwerke solange wie nötig. Einem bedingungslosen Revival der Atomkraft mittels Kernspaltung erteilt die FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion jedoch eine Absage.

Daher lehnen wir den Antrag der AfD ab.

Es gilt das gesprochene Wort.

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