Aktuelle Debatte auf Antrag der FDP-Fraktion
Ich danke für dieses Thema im Rahmen der heutigen aktuellen Debatte: „Garanten für Versorgungssicherheit unterstützen – Zukunftsweisende Rahmenbedingungen für eine leistungsfähige Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz schaffen“. Denn genau damit zeigen wir als Parlamentarier unmissverständlich, dass es neben der Hochtechnologie, in der wir von heute auf Morgen zum Weltmarktführer wurden, noch andere Dinge gibt, in denen wir Weltklasseformat vorweisen können.
„BioTech“ ist zwar das neue Markenzeichen für Forschung „made in Rheinland-Pfalz“ – Bio-Technologie leisten aber auch unsere Bauern und Winzer in Rheinland-Pfalz. Jeden Tag, sieben Tage die Woche. Und dies nicht erst seit Corona. Unsere Bauern und Winzer in Rheinland-Pfalz leisten mit ihrem Wirken jeden Tag einen wichtigen Beitrag für unsere Heimat und unser aller täglich Brot!
Der Gemüsegarten des Landes ist natürlich die Pfalz. Von dort kommen Lebensmittel erster Güte, die LKW´s des PfalzMarkt aber auch die der Direktvermarkter fahren frische Produkte aus unserer Heimat in andere Regionen, andere Bundesländer und nach Europa. Fast 70% der deutschen Weine wachsen in Rheinland-Pfalz. Damit sind wir das Weinland Nummer 1 in Deutschland. Sechs der insgesamt 13 deutschen Anbaugebiete gehören zu Rheinland-Pfalz: Rheinhessen, Pfalz, Mosel, Nahe, Mittelrhein und Ahr. 7.500 Betriebe erzeugen hier jährlich rund 6 Millionen Hektoliter Wein. Unsere Winzer erzeugen und veredeln Weine von Weltruf. Deutscher Wein ist angesagter denn je. Insofern ist es richtig, die Leistungen unserer Landwirte auf den Feldern und im Weinbau hier und heute öffentlich zu würdigen.
Aber auch die Tierhalter haben es mehr als verdient, heute in unserer Mitte ihren Platz einzunehmen. Sie sind es, die dafür sorgen, dass auch second-hand Vegetarier wie ich auf Qualität aus Rheinland-Pfalz zählen können. Doch sowohl die Bauern auf dem Feld als auch die Winzer und die Tierhalter haben es immer schwerer ihre Arbeit für unsere Ernährung und somit unser Wohlbefinden zu leisten. Die Rahmenbedingungen verschlechtern sich von Tag zu Tag. Wenn die Europäische Union eine neue Sau durchs Dorf treibt, zittern Landwirte und fürchten um ihre Arbeitsgrundlagen. Ja, um ihre Existenz. Viele Landwirte sehen auf Grund fehlender Perspektiven dann nur noch die Möglichkeit ihre wertvolle Arbeit für uns einzustellen oder sich von Teilen ihrer Betriebe zu trennen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, auch unser geschätzter Kollege Marco Weber hat seit letztem Jahr kein Schwein mehr. — Im Stall versteht sich. Somit treibt er nur noch hier im Plenum ab und zu eine Sau durch’s Dorf. Er hat wie viele andere Landwirte nach über 50 Jahren und drei Generationen die Schweinezucht aufgegeben. Wenn ein Bauer für ein Mastschwein oder ein Ferkel keine auskömmlichen Verkaufserlöse erzielen kann, dann läuft etwas falsch in unserem Land. Wollen wir wirklich Schweine-Zuchtbetriebe in Hochhäusern unterstützen, wie sie derzeit in China stehen? Wollen wir künftig nur noch Massenprodukte aus dem Ausland auf deren Verpackung wohlklingende Herkunftsnamen stehen? Ist dies die Zukunft unserer Fleischproduktion? Wir FREIE WÄHLER wollen das nicht!
Und Insekten statt Steak will ich auch nicht!
Wir FREIE WÄHLER wollen den Landwirten in unserem Land die Arbeit ermöglichen, gerade mit Förderungen und Programmen, damit auch künftige Generationen noch wissen, dass die Kuh nicht lila ist, sondern glücklich auf der Weide oder im Stall beim Bauern von Nebenan steht. Die Hofübernahmeprämie ist hierfür ein Schritt in die richtige Richtung. Unsere Bürgerinnen und Bürger sollen wissen, dass wir in unserem Land Bio-Technologieproduzenten haben, auf die wir alle stolz sein dürfen und auf die wir uns auch in Zukunft verlassen können.
Wir müssen unsere Bauern in der Nachbarschaft wieder wertschätzen. Müssen sie als Parlamentarier vor persönlich motivierten und ideologiegetriebenen verboten und Regelungen aus den Parlamenten schützen. Dürfen stolz auf unsere Produkte Made in Rheinland-Pfalz sein. Wir müssen gemeinsam verhindern, dass es keine Klagen gegen typische Gerüche und Geräusche in der Landwirtschaft gibt. Denn dies ist Tradition und auch ein Stück rheinland-pfälzische Heimat. Egal ob in Hunsrück, Westerwald, Eifel oder in der Pfalz: „Grunzt das Ferkel ganz entzückt, ist dies für uns ein großes Glück! In diesem Sinne: Dankeschön den Bauern und Winzerinnen sowie den Bäuerinnen und Winzern in Rheinland-Pfalz!
Es gilt das gesprochene Wort.