Koordination und Unterstützung statt Bürokratie

FREIE WÄHLER nehmen die Katastrophenbewältigung nach der Flutkatastrophe auf den Campingplätzen im Ahrtal in den Fokus / Beweisantrag wird am Freitag im Untersuchungsausschuss behandelt

MAINZ/AHRTAL. Im Nachgang zu der dramatischen Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 standen und stehen die Betroffenen vor großen Herausforderungen in der Katastrophenbewältigung. Einer der immer wieder zu hörenden Kritikpunkte: Die Bürokratie hat den Wiederaufbau des Ahrtals nach der Flutkatastrophe ausgebremst.

Stephan Wefelscheid, Obmann der FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion im Untersuchungsausschuss „Flutkatastrophe“, möchte wissen, wie die Tage unmittelbar nach der Flut abliefen: „Wie war die Lage bei der Katastrophenbewältigung in den ersten Tagen und Wochen nach der Flutkatastrophe? Konnten die gebotenen Arbeiten schnell und effektiv durchgeführt werden oder hemmte hier das vielzitierte ,Bürokratie-Monster‘? Wie wurden die Arbeiten durch die vielen Helfer aber auch die Landesregierung, ihrer nachgeordneten Behörden und sonstiger öffentlicher Stellen und lokaler Einsatzkräfte organisiert, praktisch wahrgenommen und umgesetzt? Wie verlief die Kommunikation und welche Unterstützungsleistungen wurden seitens des Landes und der nachgeordneten Behörden angeboten?“

Mit diesen und weiteren Fragen wird sich der Untersuchungsausschuss des Landtages auf Antrag der FREIEN WÄHLER in seiner Sitzung am 18. November 2022 bezogen auf die Katastrophenbewältigung auf den Campingplätzen im Ahrtal beschäftigen. Hierzu werden neben den Campingplatzbetreibern Mario F. (Campingplätze „Stahlhütte“ in Dorsel/RLP und „Frings-Mühle“ in Blankenheim-Ahrdorf/NRW) und Christoph Z. (Campingplatz „Viktoria-Station“ in Altenahr-Kreuzberg), den kommunalen Vertretern der Ortsgemeinden sowie den damaligen VG-Bürgermeistern auch Vertreter der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord und Torsten S., aktiver Helfer bei der Katastrophenbewältigung auf den Campingplätzen im Ahrtal, gehört.

„Ich selbst war für eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation vor wenigen Tagen im Ahrtal auf den Campingplätzen von Herrn F. in Dorsel/RLP und Blankenheim-Ahrdorf/NRW. Die Aufräumarbeiten sind mittlerweile zwar weitestgehend abgeschlossen. An einen Wiederaufbau bzw. Wiederinbetriebnahme auf den rheinland-pfälzischen Campingplätzen ist aber leider mehrheitlich noch nicht zu denken, anders als im Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen, wo der Betrieb längst wieder angelaufen ist. Für mich ist es unverständlich, dass sich in Rheinland-Pfalz auch auf den anderen Campingplätzen an der Ahr und ihren Seitentälern seit der Flutkatastrophe so wenig getan hat. Dabei stellt das Thema Camping einen wichtigen Faktor für den Tourismus im Ahrtal dar, doch nur vier der 18 Camping- und Wohnmobilplätze an der Ahr und ihren Seitentälern sind aktuell wiedereröffnet. Inwieweit daran auch bürokratische Hürden schuld sein können, die den Betreibern wohl unmittelbar nach der Flut bei der Katastrophenbewältigung in den Weg gelegt und bis heute beim Wiederaufbau gehindert haben könnten, ist Gegenstand der Aufarbeitung im Untersuchungsausschuss am Freitag“, begründet Stephan Wefelscheid seinen Antrag.

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