„Wenn nicht entschlossen gegengesteuert wird, wird das drastische Folgen für unsere Kitas in Rheinland-Pfalz haben“

Bildungspolitischer Sprecher Helge Schwab warnt nach Ergebnissen des Ländermonitorings „Frühkindliche Bildungssysteme“

MAINZ. Aus dem Ländermonitoring „Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung geht hervor, dass es in Rheinland-Pfalz zu wenige Kita-Plätze gibt, um den Bedarf zu decken und damit den Rechtsanspruch zu erfüllen. Zusätzlich fehlt es an Tausenden Fachkräften, um diese Nachfrage überhaupt decken zu können.

„Um der Betreuungsnachfrage gerecht werden zu können, müssen Betreuungskapazitäten kontinuierlich ausgebaut werden, gleichzeitig fehlt es aber an Personal und geeigneten Räumlichkeiten. So steuern wir ungebremst auf eine Kita-Krise zu und darunter leidet eines am meisten: die Bildungsbiografie unserer Kleinsten“, kommentiert Helge Schwab, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion, die Ergebnisse des Ländermonitorings. „Die Probleme sind bekannt: Personalnot, belastende Rahmen- und Arbeitsbedingungen in den Kitas – und mit dem Kita-Zukunftsgesetz kommt eine weitere Belastung hinzu!“

Zum 1. Juli 2021 trat das neue Kita-Zukunftsgesetz mit dem Anspruch auf eine durchgängige siebenstündige Betreuung mit Mittagessen und Schlafmöglichkeit in Kraft. „Es ist leider nicht erkennbar, dass sich durch das Gesetz die Betreuungsqualität und pädagogische Arbeit verbessert hätten. Wie sollen die politisch formulierten Forderungen vor Ort umgesetzt werden, wenn die Kitas schon vorher am Limit sind. Das Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung hätte vorher gelegt werden müssen“, bilanziert Schwab.

Der Bildungspolitiker der FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion fordert „ein entschlossenes Gegensteuern der Landesregierung. Bauliche Erweiterungsmaßnahmen müssen umfassend gefördert werden, Fachkräfte aktiv angeworben und die Arbeitsbedingungen so verbessert werden, dass Fachkräfte langfristig in dem verantwortungsvollen Beruf verbleiben. Dafür braucht es mehr Unterstützung vom Land, damit vor Ort die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden können“.

Related Images:

Nach oben scrollen