Planlos im Umgang mit dem Indischen Springkraut und dem Riesen-Bärenklau

MAINZ. Laut den Antworten des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität auf die beiden Anfragen der stellvertretenden Vorsitzenden der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, Lisa-Marie Jeckel, zur ehrenamtlichen Bekämpfung des Indischen Springkrauts und zum Riesen-Bärenklau zeigt sich, dass es an einem koordinierten Vorgehen mangelt.

Das Indische Springkraut bildet durch seine hohe Samenproduktion schnell große und flächendeckende Bestände. Aufgrund der Wuchshöhe von bis zu zwei Metern können darunter keine anderen Pflanzenarten mehr gedeihen. Der nur faustgroße Wurzelballen ist nicht in der Lage, das Erdreich zu halten und zu festigen. Deshalb besteht insbesondere an Gewässerufern die große Gefahr, dass es zur Instabilität der Böschung und auch zu Erosionen kommt. Durch sein flächendeckendes Auftreten verdrängt das Indische Springkraut die standortgerechte Vegetation, die eine natürliche Ufersicherung darstellt. Die gleiche Erosionsgefahr an Uferböschungen trifft auf den Riesen-Bärenklau zu, der sich unter anderem im Gelbachtal (Westerwald) vermehrt und nicht nur dort bei Starkregenereignissen bisher ungeahnte Probleme verursachen kann.

„Es zeigt sich immer mehr, dass man sich im Umweltministerium bisher nicht ernsthaft mit den Problemen rund um das Indische Springkraut und den Riesen-Bärenklau beschäftigt hat“, so Lisa-Marie Jeckel. „Diese invasiven Arten führen zu Erosionen an den Ufern unserer Flüsse, verdrängen einheimische Arten und schaden der Biodiversität enorm. Wenn Ministerin Eder ernsthaft das Engagement der ehrenamtlichen Vereine und Aktivisten unterstützen möchte, dann würde sie mit konkreten Ideen im Kampf gegen die Pflanzen aufwarten“, verdeutlicht die stellvertretende Vorsitzende der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion. Da die Samen des Indischen Springkrautes bis zu sechs Jahren im Boden überdauern können, müssen die Bekämpfungsmaßnahmen konsequent über diesen Zeitraum fortgesetzt werden. Eine weitere Beobachtung der Standorte und die Überprüfung der Maßnahmen muss daher ebenfalls fortgeführt werden.

Der Riesen-Bärenklau wurde 2017 durch die EU in die Liste „invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ aufgenommen, sodass jede Vermehrung, Freisetzung oder Beförderung in der EU verboten ist und jeder Mitgliedsstaat Maßnahmen zur Erkennung, Überwachung und Bekämpfung zu ergreifen hat. „Eine konkrete Strategie muss her, die durch das Umweltministerium geleitet und mit den Kommunen und Aktivisten vor Ort koordiniert wird. Nur so können wir ernsthaft diesen Invasoren entgegentreten“, fordert Jeckel. „Frau Eder ist leider wieder eine Umweltministerin, die die Hoffnungen der vielen ehrenamtlich Tätigen in dieser Sache nicht erfüllt. Vorschläge bei der Bekämpfung wie etwa eine Beweidung oder Bepflanzung der betroffenen Standorte erscheinen den Ehrenamtlichen fast wie Hohn.“

Lisa-Marie Jeckel fordert von der Umweltministerin, „dass sie sich entscheiden und auch klarstellen soll, wie sie und das Ministerium weiter verfahren wollen. Weiterhin die Sache auf sich beruhen zu lassen, ist weder innovativ noch zukunftsorientiert“. Das Umweltministerium müsse verdeutlichen, inwiefern das Indische Springkraut eine Gefahr darstelle oder nicht und koordiniert gegen den Riesen-Bärenklau vorgehen, fordert Jeckel.  

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