Joachim Streit zu: Starkregen und Überschwemmungen

4. Plenarsitzung am 14. Juli 2021

Es sind vier verschiedene Dinge zu unterscheiden:

– Hochwasser

– Hangwasser

– Überschwemmung

– Regenwasser

Ich selbst kann mich noch gut an Fronleichnam 2018 als Vorboten und an den 1. und den 10. Juni erinnern, die Hauptregenereignisse mit großen Hangwassermengen, die zu Hochwasser und Überschwemmungen führten.

Wir hatten gerade das Katastrophenschutz-Zentrum (KatSchZ) für solche Lagen fertiggestellt, als die Einsätze uns forderten und der Katastrophenfall ausgerufen wurde.

Interessanterweise hatte ich ein Jahr zuvor mich bei der Regierung von Niederösterreich in St. Pölten über deren Maßnahmen zum Schutz vor solchen Ereignissen informiert. Dort arbeitet man seit den schweren Fluten aus dem Jahre 2002 an einem umfassenden Schutzkonzept für die Gemeinden. Dies im Schulterschluss von Landesregierung, Landwirtschaftskammer, Gemeinden und Privaten.

Auf große Regenereignisse folgen Dürren. Die Luft ist heute wärmer als vor 100 Jahren und kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Nicht die Jahresniederschlagsmenge verändert sich, sondern die saisonalen Mengen.

Regenwasserschutz beginnt im Außenbereich, führt über den Wegebau, die Versieglung zu der Bauleitplanung hin zu Maßnahmen auf den Privatgrundstücken. So nutzen die Niederösterreicher Mulden und technische Bauwerke, um Regenwasser zurückzuhalten, dem Grundwasser zuzuführen und in der Dürre für die Bewässerung zu sorgen. Es gibt Gemeinden mit bis zu zehn solcher Becken. Wir FREIE WÄHLER haben das im vorigen Jahr ausführlich erläutert, ich erinnere an die Ausführungen von Stephan Wefelscheid.

Über den Wegebau kann ich Wege so anlegen – bergseits, nicht hangseits -, dass Wasser über diese an Gemeinden und der Hausbebauung vorbei geführt wird. In Bauleitplänen ist festzuhalten, dass am Ende einer Hangstraße nicht gebaut werden darf, damit das Wasser gefahrenfrei abfließen kann. Und das Wichtigste für die Zukunft ist die Regel: Kein Tropfen Wasser verlässt das Grundstück. Substratverbesserung im Boden führen zu einer besseren Versickerung und durch die anschließende Verdunstung der Bäume und Pflanzen wird das urbane und lokale Klima verbessert und werden Temperaturen gesenkt. In Bitburg werden wir ein solches Projekt jetzt dieses Jahr starten.

Wir brauchen in der Raumordnung einen Regenwasserplan, der das natürliche Gleichgewicht wiederherstellt, um Auswirkungen von Regen und Dürre zu mildern. Dazu benötigen wir pragmatische und individuelle Lösungen. Beschreibung des Ist-Zustandes, Bestimmung des Soll-Zustandes, Erfassung der Entwicklungspotentiale. Hier haben Sie uns FREIE WÄHLER an Ihrer Seite!

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