FREIE-WÄHLER-Fraktion reicht Änderungsantrag ein und regt Schaffung einer weiteren Fakultät an
MAINZ. Fehlende Studienplätze im Bereich der Humanmedizin – eine Problematik, auf die die FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion schon seit geraumer Zeit hinweist. So hatte der gesundheitspolitische Sprecher Helge Schwab genau dieses Thema bereits in der 20. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 31. März 2022 angesprochen und in der Haushaltsdebatte 3,5 Millionen Euro zusätzlich gefordert. Im aktuellen Plenum fordert die CDU-Fraktion nun 200 zusätzliche Studienplätze. Schwab begrüßt dies zwar, hält die Zahl aber weiterhin für zu gering. Deshalb hat die FREIE-WÄHLER-Fraktion einen Änderungsantrag eingereicht und will 250 statt der 200 zusätzlichen Studienplätze.
„Mindestens 7.126 Mediziner, die heute noch am Patienten arbeiten, werden alleine in Rheinland-Pfalz in den nächsten 15 Jahren aus Altersgründen nicht mehr praktizieren“, so Schwab in seiner heutigen Rede. Doch selbst wenn alle Studierenden das angefangene Studium der Humanmedizin innerhalb der Regelstudienzeit abschließen, könne Rheinland-Pfalz maximal 6.750 Humanmediziner aus eigener Kraft ausbilden. „Es fehlen demnach mindestens 376 Ärzte auf Stellen, die es heute schon gibt – im Schnitt also etwas mehr als zehn Ärzte je Landkreis oder kreisfreier Stadt“, rechnet der gesundheitspolitische Sprecher im Plenum vor.
Um diesen Missstand zu beheben, hatte Schwab schon im Frühjahrsplenum 2022 angeregt, ergebnisoffen über eine weitere medizinische Fakultät im Land nachzudenken – auch wenn der gesundheitspolitische Sprecher bereits damals einen Standort vor Augen hatte, den er nach wie vor für überaus geeignet hält: „Ich mache selbstverständlich noch immer kein Geheimnis daraus, dass ich schon alleine aus emotionaler Verbundenheit heraus den Standort Kaiserslautern präferiere. In Verbindung mit den Erfolgen in der KI-Forschung möglicherweise eine geradezu geniale Kombination“, so Schwab.
Die 200 zusätzlichen Studienplätze, wie von der CDU-Fraktion jetzt gefordert, seien zwar ein guter Ansatz, reichten aber nicht aus. „Bei Anwendung des Königsteiner Schlüssels komme ich für Rheinland-Pfalz auf einen Bedarf von 241 zusätzlichen Studienplätzen“, so Schwab. „Wir FREIE WÄHLER hätten aber gerne 250 Studienplätze – also neun Plätze mehr als derzeit benötigt -, um gegebenenfalls weitere Ausfälle und einen Mehrbedarf in 15 Jahren kompensieren zu können“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher mit Blick in die Zukunft.