Volksfest, Markt und Kirmes müssen zurückkehren
MAINZ. Die Gegenwehr der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion (FW) hat gewirkt. Vom 18. Juni an dürfen Campingplatz-Betreiber wieder ihre Sanitäranlagen öffnen und damit alle Gäste willkommen heißen. Das hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute verkündet. Die FW-Fraktion hatte diese Forderung als Nachbesserung zur 22. Corona-Bekämpfungsverordnung (22. CoBeLVO) an die Landesregierung herangetragen. In dieser war eine Öffnung nur für Campingfreunde, deren Fahrzeuge über ein eigenes Sanitärabteil verfügen, berücksichtigt.
„Im Interesse der Campingplatzbetreiber und Camper kann jetzt endlich der Sommer kommen“, so Stephan Wefelscheid, Tourismuspolitischer Sprecher der FW-Landtagsfraktion. „Jetzt können die Betreiber wenigstens das schlimmste Übel abwenden, Anfragen für die Sommerferien bestätigen und ihre Planungen vorantreiben.“
Planungsvorlauf benötigen auch Veranstalter von Volksfesten, Kirmes und Märkten sowie die Schausteller und Marktbeschicker. Denn diese Branche steht immer noch komplett still und wurde durch die Corona-Pandemie mit besonderer Härte getroffen: Seit den Weihnachtsmärkten 2019 sind die Schausteller in Deutschland nun anderthalb Jahre ohne Einkommen. Daher fordert die FW-Landtagsfraktion jetzt, auch diesen „ihr Leben zurückzugeben“ und hat die Corona-Stabsstelle des Landes Rheinland-Pfalz in dieser Sache sensibilisiert. „Rund 32.000 Beschäftigte in mehr als 5000 Unternehmen des Deutschen Schaustellerbundes sind noch immer ausgebremst – länger als jede andere Branche“, so Stephan Wefelscheid in seiner Funktion als Wirtschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion und fordert, die Rückkehr zu Volksfesten und Kirmes – natürlich unter Umsetzung der Hygienekonzepte – zu ermöglichen.
„Nachdem die Außenbereiche von Freizeiteinrichtungen wieder öffnen durften und vom 18. Juni an auch Innenbereiche unter Auflagen, ist es an der Zeit, auch das Berufsverbot der Schausteller und Marktbeschicker aufzuheben und Volksfeste sowie Kirmes wieder zuzulassen“, erklärt der FW-Fraktionsvorsitzende Joachim Streit. „Unter Berücksichtigung der 3-G-Regelung – geimpft, genesen, getestet – gibt es keinen Grund mehr, die Existenz der Schausteller und Marktbeschicker weiterhin aufs Spiel zu setzen. Gebt den Menschen ein wichtiges Stück Normalität zurück!“ Zudem sollten nach der problemlosen Durchführung der Lebensmittel-Wochenmärkte auch den Krammärkten wieder ein Start ermöglicht werden, so Streit.
Dass die Durchführung von Volksfesten und Kirmes funktioniert, hat die Branche zum Beispiel mit ihren temporären Freizeitparks im vorigen Sommer in Koblenz und Neuwied gezeigt. „Hier haben die Schausteller bewiesen, dass sie die Grundlage für ein funktionierendes Fest schaffen können. Denn mit dem Status quo sind Tausende von Familienbetrieben und damit auch die 1200-jährige Volksfestkultur Deutschlands in ihrer Existenz bedroht“, so Wefelscheid.