FREIE WÄHLER fordern: KEIN Tropfen verlässt das Grundstück!
MAINZ. Die heutige Expertenanhörung in der Enquete-Kommission hat einmal mehr verdeutlicht: Hochwasserschutz und –vorsorge fangen nicht im Tal an den Flüssen an, sondern in den Flächen und Ebenen oberhalb der Täler. Dort muss die Rückhaltung beginnen und dazu sind alle Beteiligten gefordert zu handeln – Kommunen mit Wohngebieten und Industrieflächen ebenso wie Landwirte mit Anbauflächen oder Forstbetriebe mit Wald- und Moorflächen. Auch bei (Neu)Baugebieten muss die Regel heißen: kein Tropfen Regenwasser verlässt das Grundstück – egal ob es zum Schutz des Grundwasserspiegels versickert oder man es als Brauchwasser nutzt.
Joachim Streit, Vorsitzender der FREIE WÄHLER-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz und Obmann in der Enquete-Kommission „Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge“ zieht das Fazit: „Wir müssen den Schwerpunkt der Zukunft in die Flächen legen, bevor das Wasser den Weg ins Tal gefunden hat. Dazu gehört auch ein entsprechendes Instrument des Grunderwerbs für Rückhalte-Maßnahmen. Und die Anhörung hat gezeigt, dass die Sensibilisierung in allen Bereichen bereits da ist. Datengrundlagen und verschiedene Software-Programme sind vorhanden. Die Frage bleibt: Warum hat das Land die vorhandenen Ressourcen nicht längst dazu eingesetzt, Vorsorge zu treffen beziehungsweise entsprechende Maßnahmen umzusetzen?“
Das bisherige Vorgehen, zum Beispiel Hochwasser- und Starkregenkonzepte der Kommunen und Hochwasserpartnerschaften nur in der Planungsphase zu fördern, die Kommunen aber bei der Umsetzung alleine zu lassen, ist seitens der Landesregierung zu überdenken.