MAINZ. Im Rahmen der derzeit stattfindenden Bildungsministerkonferenz wird ein Handyverbot an Schulen diskutiert. Während in Dänemark und Österreich ein solches Verbot vorbereitet, wurden solche Geräte in Frankreich und in Italien bereits aus dem Schulalltag verbannt. Auch in Deutschland wird über Verbote einer privaten Nutzung von mobilen Endgeräten an Schulen diskutiert. Vor diesem Hintergrund fordern die FREIEN WÄHLER im Mainzer Landtag verbindliche Regelungen für alle Schulen in Rheinland-Pfalz.
Aus Sicht des Vorsitzenden und bildungspolitischen Sprechers der FREIEN WÄHLER im rheinland-pfälzischen Landtag, Helge Schwab, sind „Insellösungen“, die jede Schule für sich ergreift, auf Dauer nicht zielführend: „Die private Nutzung mobiler Endgeräte an unseren Schulen ist aus dem Ruder gelaufen. Andere Staaten haben das bereits erkannt und entsprechende Maßnahmen getroffen. Jetzt geht auch unser Nachbarbundesland Hessen den richtigen Schritt und will womöglich private Smartphones, Smartwatches und Tablets von den Pausenhöfen und Klassenzimmern verbannen. Einen ähnlichen Weg könnte auch Rheinland-Pfalz beschreiten.“ Ein Komplettverbot sieht der Landtagsabgeordnete kritisch und verweist auf Erkenntnisse der OECD. Demnach kann der punktuelle Einsatz von Handys durchaus sinnvoll sein, wenn er pädagogisch begleitet wird und den Lernerfolg fördert.
Auch Lisa-Marie Jeckel, jugendpolitische Sprecherin der Gruppe, fordert klare Regelungen für alle Schulen: „Schulen müssen Schutzräume für unsere Kinder sein – dort gibt es keinen Platz für digitale Dauerberieselung, Cyber-Mobbing oder die Verbreitung von jugendgefährdenden Inhalten. Der Einsatz digitaler Endgeräte darf nur dort erlaubt sein, wo es der Vermittlung digitaler Kompetenzen dienlich ist. Wenn die rheinland-pfälzische Landesregierung nicht einschreitet, riskiert sie nicht weniger als die psychische Gesundheit unserer Kinder. Die Schule ist ein Ort der direkten Kommunikation, und diese findet eben nicht nonverbal durch den Austausch von Chat-Nachrichten oder gar verstörender Inhalte in den sozialen Medien statt.“
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