Warum werden Krankenhäuser an die Wand gefahren?

Mainz. Schon wieder eine Insolvenz in der rheinland-pfälzischen Krankenhauslandschaft: Jetzt hat es auch St. Joseph in Prüm getroffen. Die Mitglieder der parlamentarischen Gruppe FREIE WÄHLER befürchten nun einen Kahlschlag in der stationären Versorgung in der westlichen Eifel. Sie werfen deshalb der Landesregierung Versagen vor.

„Es sieht fast so aus, als hätte das Ganze Methode. Erst wird Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet, dann verkündet man, auf einem guten Weg zu sein, und schließlich wird das Leistungsangebot zusammengestrichen – oder man schließt den Standort sogar komplett“, kritisiert die Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Gruppe FREIE WÄHLER erinnert in diesem Zusammenhang an die Entwicklungen an den Krankenhäusern in Altenkirchen, Gerolstein, Lahnstein, Zell 2023 beziehungsweise 2024 sowie vor wenigen Tagen in Boppard. 

„Eine gute stationäre Versorgung ist nicht nur ein entscheidender Teil der Daseinsvorsorge, sondern auch ein Standortfaktor, der Städte, Gemeinden und Regionen attraktiv macht. Und was macht die Landesregierung? Sie organisiert Runde Tische, ansonsten passiert wenig. Es wird immer deutlicher, dass sich hinter der sogenannten Krankenhausreform eine Brachialsanierung verbirgt. Es sieht fast so aus, als sei Gesundheitsminister Clemens Hoch damit einverstanden“, so Lisa-Marie Jeckel weiter.

Die FREIEN WÄHLER haben diese Besorgnis erregenden Entwicklungen immer wieder im Landtag und im zuständigen Gesundheitsausschuss thematisiert. Leider vergebens. „Herr Minister Hoch zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er seine Ideenlosigkeit versteckt, in dem er die Opposition abwatscht. Es reicht nicht, die Rolle des Moderators zu übernehmen. Dabei gibt es Modelle, die stationäre Grundversorgung in anderer Form zu erhalten. Kranke bei der Bettensuche durch die Gegend zu fahren, ist nicht zielführend, sondern lebensgefährlich“, erklärt Lisa-Marie Jeckel verärgert.

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