Schleusen-Unfall: Auch das Land steht in der Pflicht

Mainz/Müden. Nach dem folgenschweren Unfall an der Mosel-Schleuse Müden, der am 8. Dezember 2024 zu einer vollständigen und längerfristigen Sperrung der Schifffahrt auf der Mosel geführt hat, fordert die Lisa-Marie Jeckel (MdL) eine zügige und koordinierte Reaktion der Landesregierung, um die erheblichen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Folgen abzumildern. Die Abgeordnete der FREIEN WÄHLER im Landtag Rheinland-Pfalz hat nun zwei Kleine Anfragen an die Landesregierung gestellt. Sie erwartet detaillierte Aussagen über die wirtschaftlichen Auswirkungen und die eingeleiteten Maßnahmen.

„Die vollständige Sperrung der Mosel als einer der wichtigsten Wasserstraßen in Europa hat katastrophale Folgen für die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Besonders betroffen sind die metallverarbeitende Industrie, Stahlwerke und andere Unternehmen, die dringend auf die Mosel als Transportweg angewiesen sind“, betont Lisa-Marie Jeckel und ergänzt: „Eine längerfristige Sperrung hat auch Auswirkungen auf den Tourismus und damit auf die gesamte regionale Infrastruktur.“

Aus Sicht der Landtagsabgeordneten habe der Unfall gezeigt, wie anfällig das gesamte System sei, wenn zentrale Infrastruktureinrichtungen wie Schleusen nicht ausreichend modernisiert und redundante Kapazitäten geschaffen würden. Sie schließt sich der Forderung der Industrie- und Handelskammern an, alle Mosel-Schleusen mit einer zweiten Kammer auszustatten. Sie betont: „Ein Unfall wie dieser darf nicht dazu führen, dass der gesamte Schiffsverkehr für Monate zum Erliegen kommt. Eine zweite Kammer würde nicht nur die Ausfallsicherheit erhöhen, sondern auch die Kapazitäten langfristig erweitern und die Wettbewerbsfähigkeit der Region sichern.“

Um die akuten wirtschaftlichen Folgen abzumildern, fragt die Abgeordnete welche Schritte seitens der Landesregierung unternommen wurden, betroffene Unternehmen logistisch und finanziell unterstützt. „Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre gesamte Versorgungskette kurzfristig umzustellen, was existenzgefährdende Hürden mit sich bringt. Hier ist schnelle Hilfe gefragt. Die bisher geplante Reparaturdauer von vier Monaten ist angesichts der immensen wirtschaftlichen Bedeutung der Mosel nicht akzeptabel. Alle verfügbaren Ressourcen müssen eingesetzt werden, um die Sperrung so kurz wie möglich zu halten“, so Lisa-Marie Jeckel. Zudem sei eine gründliche Untersuchung der Unfallursache erforderlich, um künftige Unfälle zu vermeiden.

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