Borreliose: FW fordern Monitoring und gezielte Prävention

Mainz. Die Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage der FREIE WÄHLER-Abgeordneten Lisa-Marie Jeckel zeigt deutlich: Die Zahl der Borreliose-Fälle in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen drei Jahren dramatisch gestiegen – und zwar von 430 Fällen im Jahr 2023 auf 825 Fälle im Jahr 2025 (Stand: KW 35). Besonders stark betroffen sind Landkreise wie Bad Kreuznach oder der Westerwaldkreis.

Diese Entwicklung ist alarmierend. Die Landesregierung darf sich nicht damit begnügen, bloße Zahlen vorzulegen und auf bundesweite Studien zu verweisen. Wir brauchen konkrete Strategien, um die Gesundheit der Menschen in Rheinland-Pfalz zu schützen“, so Lisa-Marie Jeckel.

Die Landesregierung räumt ein, dass es in Rheinland-Pfalz keine systematische Erfassung der Zeckenpopulation gibt. Lediglich bundesweite Untersuchungen und eine über zehn Jahre alte Pilotstudie werden angeführt. „Das ist eindeutig zu wenig. Ohne ein landeseigenes Monitoring können wir das Borreliose-Risiko für die Bevölkerung weder richtig einschätzen noch gezielt vorbeugen“, kritisiert die Landtagsabgeordnete.

Auch bei der Prävention und Aufklärung zeigt sich ein unzureichendes Bild. Zwar verweist das Gesundheitsministerium auf bestehende Informationsangebote über Gesundheitsämter und Landesstellen, doch bleiben konkrete neue Maßnahmen angesichts der massiv steigenden Fallzahlen aus. „Die Bürger brauchen gezielte, verständliche und gut sichtbare Präventionskampagnen – gerade in Risikogebieten und für besonders gefährdete Gruppen“, fordert Lisa-Marie Jeckel.

Die veränderten klimatischen Bedingungen tragen zusätzlich dazu bei, dass sich Zecken stärker verbreiten und länger aktiv sind. Dennoch verweist die Landesregierung lediglich auf den allgemeinen Hitzeaktionsplan und bundesweite Forschung. „Wir brauchen landesspezifische Konzepte, wie wir der Zunahme von Borreliose-Erkrankungen begegnen. Rheinland-Pfalz darf sich nicht hinter dem Robert Koch-Institut verstecken“, betont Lisa-Marie Jeckel.

Die FREIEN WÄHLER fordern, dass weitere Untersuchungen in Rheinland-Pfalz durchgeführt werden. Auch gelte es, die Präventionsarbeit deutlich zu verstärken und gezielt auszurichten, so die Landtagsabgeordnete. Sie ergänzt: „Die medizinische Versorgung und Diagnostik bei Borreliose muss landesweit überprüft und bei Bedarf ausgebaut werden. Selbstverständlich muss Rheinland-Pfalz eine landesspezifische Forschungsstrategie entwickeln.“

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wir dürfen nicht länger warten. Die Gesundheit der Menschen in Rheinland-Pfalz muss endlich zur Priorität werden“, so Lisa-Marie Jeckel abschließend.

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