Wie ich meinen Vorrednern entnehmen kann, denke ich, sind wir uns alle einig: Lebensmittelverschwendung sollte nicht sein. Wir müssen etwas dagegen tun. Es werden jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, das ist viel zu viel. In Zeiten der hohen Inflation und der steigenden Energiekosten haben die Tafeln in Rheinland-Pfalz einen hohen Zulauf und dadurch auch Bedarf. Eine Bewusstseinsveränderung beim Umgang mit Lebensmitteln sollte aber auch und vor allem bei jedem selbst beginnen. Jeder kann hier aktiv mithelfen nicht nur der Lebensmittelverschwendung, sondern auch der Notlage seiner Mitbürger entgegenzuwirken.
Um die Sicherheit von Lebensmitteln zu gewährleisten, sind aber auch EU-Vorgaben zu beachten. Lösungsansätze in diesem Bereich zu finden wäre auch Aufgabe der EU. Aber – wie heute auch schon gesagt wurde – circa 59 Prozent der verschwendeten Lebensmittel werden von privaten Haushalten und nur rund sieben Prozent vom Handel weggeworfen. Der größte Anteil an Lebensmittelverschwendung ist also auf die Entsorgung in die heimischen Mülltonnen zurückzuführen. Ich denke es ist Konsens: Es ist erstrebenswert weniger Lebensmittel zu verschwenden. Aufklärung, Möglichkeit und Freiwilligkeit scheinen unsere gemeinsamen Ansätze bei der Lösung zu sein.
Aufklärung über die Weiterverwendbarkeit von Lebensmitteln, das richtige Vorratsmanagement und Bestellmanagement können durch Verbraucherzentralen und Projekte gezielt Privathaushalten und Einzelhändlern helfen ihre Abfallmengen zu verringern. Und ich stimme Frau Schellhammer zu: Wir sollten auch die Möglichkeit bieten, Lebensmittel – aber rechtlich abgesichert auch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums – an Hilfsorganisationen spenden zu können. Auch schon genannt, was uns als gutes Beispiel dienen kann: In Frankreich ist das für Supermärkte ab einer gewissen Größe sogar verpflichtend. Weitere Anlaufstellen und schnell erreichbare Sammelstellen sollten einfach und mit wenig Bürokratie eingerichtet werden können. Foodsharing Initiativen, wie durch Foodsharing- Cafes, Apps und andere Alternativen, die sicher, sauber und konkret das Problem angehen sind uns willkommen.
Wir FREIEN WÄHLER sind stets offen für innovative Lösungen. Aber wir sollten bei der Lösung auch ganzheitlich denken. Wie wäre es zum Beispiel, es mit gezielter Stärkung der Regionalität und Unterstützung der Direktvermarkter zu versuchen, statt Energie in rechtlich fragwürdige Übergangslösungen zu stecken, wie seitens der Grünen immer wieder gefordert. Eine gut funktionierende Direktvermarktung gibt dem Verbraucher nicht nur Klarheit über die Herkunft und Produktion, sondern vor allem auch den Mehrwert von garantiert frischer Ware. Außerdem steigt die Wertschätzung für die Erzeuger und auch für die Lebensmittel selbst.
Ganz nebenbei würden wir mit mehr Regionalität auch einen erheblichen Beitrag zur Reduktion der C02-Emissionen leisten, da durch den Direkterwerb beim lokalen Hersteller lange Transportwege vermieden werden. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist echter Klimaschutz.
Also, lassen Sie uns gemeinsam zielführende Lösungen finden.
Es gilt das gesprochene Wort.